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Schloss Heringen / Helme

Heringen ist eine Kleinstadt im Landkreis Nordhausen in Thüringen, die von der Helme durchflossen wird. Die Stadt liegt am südlichen Rand der Goldenen Aue, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Nordhausen.

Heringen liegt an der alten Heerstraße von Merseburg nach Nordhausen, wohl an einer Helmefurt, was auf eine frühe Gründung der Siedlung schließen lässt. Bereits 874 wurde in einer Urkunde Ludwigs des Deutschen ein Ort „Heringa“ genannt – war das Heringen an der Helme? Erstmals erwähnt wurde der Ort allerdings erst im Jahr 1155 in einer Urkunde des Klosters Fulda. Im Jahr 1231 wird ein Pleban Conrad aus Heringen in einer Walkenrieder Urkunde als Zeuge genannt und für diese Zeit ist anzunehmen, dass eine Burg schon bestanden hat. Um 1300 verkaufte Graf Friedrich IV. von Beichlingen-Rothenburg den Besitz an den Grafen Heinrich III. von Hohnstein, der die Linie Hohnstein-Heringen gründete. 1327 erbauten die Hohnsteiner Grafen an der Nordwestecke des Ortes eine spätromanische Burganlage mit Turmhaus (Kernburg) und südöstlich gelegener Vorburg. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um eine Wasserburg, die in die Stadtbefestigung einbezogen war. In dieser Zeit wurde der Ort an der Ost-, Süd- und Westseite mit zwei Mauerringen (Nordseite ein Mauerring) und zahlreichen Wehrtürmen umgeben und befestigt. Im Jahr 1327 wird Heringen auch erstmals im Walkenrieder Urkundenbuch als Stadt erwähnt. Die Gesamtausdehnung dieser Anlage betrug ca. 160 x 180 Meter und ist heute zum Teil überbaut. Zwischen der Kernburg und der Vorburg ist die alte Toranlage mit zwei Tortürmen und Torzwinger noch in Resten erkennbar.

1406/07 kommt es zur zweimaligen Belagerung Heringens durch ein Reichsheer, welche jedoch erfolglos blieben. Vorausgegangen waren Übergriffe des Grafen Dietrich IX. von Hohnstein gegen das Stift Walkenried. Als der Graf im Jahr 1417 starb, fiel die Stadt in Teilen an die Grafen von Schwarzburg und die Grafen zu Stolberg. Im Jahr 1439 erwarben die beiden Grafenhäuser gemeinsam den Besitz durch Kauf.

Umfangreiche Reparatur- und Umbauarbeiten fanden im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts statt, sie verwandelten die einstige Burg in ein Renaissanceschloss – dieser erhaltene Teil wird heute „Altes Schloss“ genannt. Im Jahr 1590 vernichtete ein Brand einen Teil der Anlage, was zu weiteren Abriss- und Umbauarbeiten geführt hat.

Das Schloss diente von1597-1658 der Gräfin Clara von Schwarzburg als Witwensitz, ihr Gemahl, Wilhelm I. Graf von Schwarzburg, starb bereits nach vier Ehejahren. Nach dem Tod der Gräfin, sie starb im Jahr 1658 in Heringen, und war eine geborene Herzogin von Braunschweig/Lüneburg, geriet das Schloss immer mehr in Vergessenheit und nur noch selten stand es im Mittelpunkt von Hofereignissen. 1721 besuchte als letzter Repräsentant, Friedrich Anton Fürst von Schwarzburg das Amt und Schloss in Heringen.

Schloss Heringen/ Helme - gezeichnet von Carl Friedrich Schneidewind

Im Jahre 1729 wurde bei einem Stadtbrand erneut ein Teil des Schlosses vernichtet. Im rechten Winkel zum Alten Schloss wurde anschließend im barocken Stil das „Neue Schloss“ errichtet. Von der alten Wasserburg ist heute nur noch das mächtige Turmhaus erhalten. Es besteht aus einem rechteckigen Kern von ca. 15 x 20 Meter, mit angefügten schlanken Rundtürmen auf der Nordwest-Südwest- und Südostecke. Ein vierter, verschwundener Rundturm an der Nordostecke kann angenommen werden.

Das Schloss hatte aber seine Funktion als Residenz verloren und erlebte eine Wandlung zur landwirtschaftlichen Domäne, was für den baulichen Zustand nicht förderlich war. Im Ergebnis des Wiener Kongresses von 1815, ging im Jahr 1819 Schloss Heringen einschließlich Domäne in königlich-preußischen Besitz über. Im Jahr 1836 verkaufte Preußen seine Rechte am Amt Heringen an das Grafenhaus Stolberg-Stolberg.

Schloss Heringen - Foto: Dr. D. Schünemann  

Schloss Heringen

Fotos: Dr. D. Schünemann

Schloss Heringen - Foto: Dr. D. Schünemann

Im Zuge der Bodenreform wurde das Schloss am im Jahre 1945 verstaatlicht, die LPG nutzte das Objekt. Seit dem Jahr 1980 steht das Schloss unter Denkmalschutz.1984 begann die allmähliche Instandsetzung des Schlosses durch eine AG unter Leitung des ehemaligen Bürgermeisters Goder. Nach der Wiedervereinigung gründete sich aus dieser AG die Interessengemeinschaft „Schloss Heringen 1327“ e.V.

Das Schloss Heringen ist ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung und auch die doppelte Stadtmauer um den Ort, mit ihrer inneren Mauer mit halbrunden Schalen und ihrer äußeren Mauer mit dreiviertelrunden Wehrtürmen, ist äußerst sehenswert. Das Schloss verfügt über fünf Geschosse die alle über eine steinerne Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Das Erdgeschoß verfügt über Kreuzgewölbe und im zweiten Obergeschoss befindet sich ein Prunksaal mit bemalten Balken, zahnschnittverzierten Unterzügen und Pfosten in Gestalt toskanischer Säulen. Dieser Festsaal für ca. 80 Personen, kann für Veranstaltungen aller Art bei der Stadtverwaltung gebucht werden.

Weitere Informationen unter:

https://www.stadt-heringen.de/schloss-heringen.html

Terminvereinbarungen zu Besuchen sind jederzeit möglich:

per Telefon 036333/73888 oder Email Museum@stadt-heringen.de
 

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2012

 
Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band 3
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor), Wolfgang Braun (Autor)
Burgen und Schlösser der Harzregion, Band 3

Auch Band 3 unseres beliebten Burgenführers für die Harzregion schließt sich nahtlos an Band 1 und 2 an. In diesem Band werden Ihnen 46 Burgen und Schlösser vorgestellt, die Bestandteil der Geschichte der Harzregion sind. Wieder werden die textlichen Ausführungen von Bernd Sternal ergänzt durch Rekonstruktionszeichnungen von Wolfgang Braun sowie Grundrissen und Zeichnungen von Lisa Berg. Erneut haben wir für Sie auch seltene alte Stiche aus den Archiven ausgegraben und als attraktive Ergänzung eingefügt.
In diesem 3.Band sowie auch in dem noch folgenden und letzten 4. Band, haben wir nun auch Burgen und Schlösser aufgenommen, die nicht direkt der Harzregion zugerechnet werden können, die aber geschichtlich eng mit der Harzregion verwurzelt sind. Denn wer geschichtliche Zusammenhänge verstehen will, muss mitunter über den eigenen Tellerrand hinausblicken, zumal viele dieser alten Burgen und Schlösser von nicht unwesentlicher Bedeutung für die Entwicklung des gesamten mitteldeutschen Raumes waren. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und noch mehr beim Erkunden dieser Bauwerke aus alter Zeit.

Gebundene Ausgabe: 26,99 €
180 Seiten, 1 Übersichtskarte, 23 Rekonstruktions- und 52 Grundrisszeichnungen,
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Taschenbuch: 14,99 €
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