Dem Nordharz vorgelagert,
zwischen
Ilsenburg und
Bad Harzburg,
liegt in gut zwei Kilometern Entfernung vom Gebirge, der 60 Meter
hohe, kegelförmige Burgberg der Stapelburg. Nur selten wird diese
alte Burg von Wanderern besucht, sie liegt einfach etwas abseits der
gängigen Routen. Zu empfehlen ist eine Wanderung von der Wasserburg
Veckenstedt zur Ruine Stapelburg. Hat man bei Stapelburg die
Heringsmark erreicht, bietet sich bereits ein wundervoller Blick auf
das stolze Wernigeröder Fürstenschloss, den hochragenden Regenstein
sowie im Nordosten auf die Halberstädter Türme, der Harzblick bietet
freie Sicht auf den
Brocken.
Ein idealer Standort also, um
eine strategische Burganlage zu errichten. Zumal auch die einstmals
bedeutende Handelsstraße von
Goslar nach
Halberstadt,
in unmittelbarer Nähe vorbeiführte. Das erkannten auch die
Wernigeröder Grafen und errichteten um das Jahr 1306 die Stapelburg
über dem ehemaligen Dorf Wendelburgrode. Ihren Namen – Stapelburg –
verdankt die Burg dem Umstand, dass sie an der geografischen Grenze
der Wernigeröder Grafschaft lag, denn Stapel ist ein altes,
niederdeutsches Wort für Grenze. Leider ist von der Burg keine
bekannte Abbildung überliefert. Es ist also nur anhand der Burgreste
auf ihr ehemaliges Aussehen zu schließen. Demnach war die Burg
ursprünglich eine kreisrunde Anlage.
Aber die Stapelburg stand unter
keinem guten Stern. Ihre Besitzer, die Wernigeröder Grafen, litten
ständig unter akuter Geldnot. So wurde sie bereits im Jahr 1379
erstmals an die Grafen von Woldenberg für ganze 200 Silbermark
verpfändet. Es folgte im Jahr 1394 der Verkauf an Bischof Ernst von
Halberstadt, der den Wernigerödern aber die Burg als Pfand überließ.
Aber die folgenden häufig wechselnden Pfandbesitze bekamen der Burg
nicht gut. Aus alten Aufzeichnungen wissen wir, dass die Burg
bereits im Jahr 1509 in sehr schlechtem Zustand war.
Im Jahr 1559 verloren die
Wernigeröder Grafen ihren Pfandbesitz erneut, diesmal für eineinhalb
Jahrhunderte. Der Besitz ging, veranlasst durch den Magdeburger
Erzbischof, als Lehen an Heinrich von Bila. Der begann sofort mit
einem rechteckigen Schlossbau in der Burg. Es folgten weitere
Besitzerwechsel und weitere Streitigkeiten um den Besitz, in die
selbst der Kaiser einbezogen wurde. Mit dem 18. Jahrhundert ist die
Burg dann wohl als fester Sitz aufgegeben worden. Im Jahr 1734 gab
es aber noch bewohnte Räume im Wohntrakt des Schlosses.
Im Jahr 1722 wurde dann die Lehenshoheit des
Stiftes Halberstadt von König Friedrich Wilhelm von Preußen
annulliert, die Stapelburg ging endgültig an die Grafen von
Stolberg-Wernigerode. Burg und Schloss wurden aber nicht wieder
instandgesetzt und verfielen weiter. Die strategische Bedeutung
dieser Burg war einfach nicht mehr gegeben. Heute stehen nur noch
Ruinen dort: „Ihre Dächer sind zerfallen und der Wind streicht durch
die Hallen – Wolken ziehen drüber hin.“ Weitere Informationen hier:
www.die-stapelburg.de/
Link zu Google-Map:
https://maps.google.de/
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und der Texte
Bernd
Sternal 2009
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