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Burgruinen „Kirchberg auf der Hainleite“ und
„Kirchberg-Alte-Kirche“ nordwestlich Straußberg

Bevor ich die beiden genannten Objekte hier beschreibe, möchte ich noch den Höhenzug Hainleite vorstellen. Er liegt zwischen Thüringer Becken und Harz und ist ein vielerorts bewaldeter Muschelkalk-Höhenzug in den Landkreisen Kyffhäuser, Nordhausen und Sömmerda im Norden von Thüringen. Er erstreckt sich parallel zum Südharz in west-östlicher Richtung mit etwa 20 km Abstand zum Harz, ist etwa 40 km lang und erreicht eine Höhe von bis zu 463 Meter über NN.

Die Hainleite ist von Bleicherode bis zur Thüringer Pforte bei Heldrungen mit einer ganzen Reihe von etwa 30 Befestigungsanlagen aller Art besetzt; diese liegen vornehmlich auf den Höhen des steilen Nordrandes. Es sind solche bekannten Anlagen wie beispielsweise Großlohra, Wernrode, Straußberg, Großfurra, die Arnsburg bei Seega und die sogenannten Sachsenburgen bei Oldisleben, die überwiegend bereits in meinen Büchern beschrieben wurden.

Zu den weniger bekannten, dennoch sehr interessanten Burgruinen gehört die Burg „Kirchberg auf der Hainleite“ mit Bergfriedrest, etwa 1,5 km südwestlich des im Tal gelegenen Ortes Wernrode. Geschätzte 500 Meter südlich des Objektes liegt eine weitere Ruine mit Ringmauerstücken sowie Resten der Wüstung Kirchberg mit den Grundmauerspuren einer romanischen Kapelle.

Die Bedeutung dieser burgenbewehrten Landschaft wird noch unterstrichen durch einen Abschnittswall auf dem benachbarten Zengenberg nördlich von hier und durch einen gebogenen 350 Meter langen Wall auf der Wöbelsburg oberhalb von Hainrode.

Dieser Burgplatz, auch „Alte Burg“ genannt, ist im Bereich der Kernburg von langgestreckt-rechteckiger Form, bei Ausmaßen von 35 x 70 m. Die Kernburg ist zusätzlich durch einen nur 7,50 m breiten Graben unterteilt, ähnlich wie bei der Thierburg bei Breitungen (Band 4). Südwestlich – gegen die Angriffsseite – befindet sich ein Halsgraben, der tief und breit in den Felsen geschlagen ist. Unmittelbar hinter dem Graben steht der stark zerstörte Rumpf eines runden Bergfrieds von etwa 7,50 m Durchmesser inmitten seines „Schüttkegels“.

Man erkennt schräg stehende Bruchsteinplatten – sogenanntes „opus spicatum“ (wie z.B. auch beim Bergfried der Burgruine Lohra). Nordöstlich, zur absinkenden Klippe hin, sind noch zwei Vorwälle von je etwa 16 m Länge vorhanden. Mit diesen korrespondiert jeweils ein Graben, der in den Fels geschlagen wurde.

Die Burg „Kirchberg auf der Hainleite“ liegt auf einem 385 m ü. NN gelegenen, vorspringendem, nach Nordosten steil abschwingendem Bergrücken zwischen Kirchtal und Ungeheurem Tal 1,5 km südwestlich von Wernrode und 2 km nordwestlich von der Burg Straußberg.

Südwestlich des erwähnten tiefen Halsgrabens der Hauptburg liegt die Vorburg mit Ausmaßen von 70m Länge und 90m Breite. Diese wird im Südwesten durch einen hohen gebogenen Wall mit Vorgraben abgeschlossen. Im Inneren der Vorburg befindet sich ein kurzer (nicht fertiggestellter?) Wall mit Vorgraben. Die Burg Kirchberg war einst eine Anlage von beeindruckender Größe, deren Gesamtlänge ca. 230 m betrug.

Ein vor- oder frühgeschichtlicher Ursprung der Anlage wird nicht ausgeschlossen; karolingische Scherben wurden gefunden. Ab dem Jahr 1155 treten die Grafen von Kirchberg als eigener Adel auf, sie sind ein Seitenzweig der Grafen von Rothenburg. Es wird angenommen, dass die mittelalterliche Burg im 12./13. Jahrhundert erbaut wurde. Im Jahr 1295 erlosch das Geschlecht der Grafen von Kirchberg im Mannesstamm und die Burg gelangte in den Besitz der Grafen von Hohnstein. Im Jahr 1356 kam die Herrschaft Kirchberg an die Grafen von Schwarzburg, die diese aber wohl Ende des 14. Jahrhunderts aufgaben. Die Bezeichnung „Alte Burg“ für diese Anlage lässt die Möglichkeit offen, dass sich der jüngere Herrschaftssitz auf der Burganlage 0,5 km südlich bei dem heute wüsten Kirchberg befand.

Diese zweite Burganlage, genannt „Kirchberg-Alte Kirche“, liegt auf einer 370 m ü. NN liegenden, nach Nordosten zum Kirchtal abfallenden Hochfläche. Zentrum der Anlage ist ein ovaler Burgplatz von 38 x 50m Durchmesser mit gerader Nordseite; diese ist nach Norden hin durch einen Steilhang mit künstlicher Terrasse geschützt. Erhalten ist ein Stück sorgfältig gefügter Ringmauer am Eingang – nebst weiteren Mauerteilen. Vereinzelt sind Dachziegel-Fragmente vorhanden. Jenseits des südlichen Halsgrabens und der kleinen Vorburg liegt das wüste Dorf Kirchberg mit den undeutlichen Grundmauern einer romanischen Kapelle. Im südlichen Vorfeld bemerkt man Bodenerhebungen und Senken – Spuren eben jenes wüsten Dorfes Kirchberg. Die Geschichte dieser Burganlage steht wahrscheinlich in direkter Verbindung mit jener der Burg Kirchberg; andere oder separate Quellen sind nicht bekannt.

Beide Burgruinen würde man – unter Vermeidung größerer Steigungen – am besten vom westlichen Ende des Dorfes Straußberg her (hier ebenfalls eine Burgruine), gen Westen erreichen. Etwa 500 Meter östlich der kleinen Siedlung Kirchberg liegt rechts im recht übersichtlichen Buchenwald die Ringmauer „Kirchberg-Alte Kirche“; dann 500 Meter nördlich davon die Ruine Kirchberg auf einer Bergzunge zwischen dem Ungeheuren Tal und dem Kirchtal in etwa 380 Meter Höhe.

Jedoch, Schilder am Wege und im Wald selbst warnen derzeit deutlich vor dem Betreten und Befahren: „Halt! Lebensgefahr, Betreten verboten. Munitionsreste“ (des 2.Weltkrieges).

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2014

 
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Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band 5
Bernd Sternal, Wolfgang Braun
Burgen und Schlösser der Harzregion, Band 5

Am 13.06.2007 habe ich meinen ersten Burgentext geschrieben, inzwischen sind über 7 Jahre vergangen. Seit 2010 ist jährlich ein Band „Burgen und Schlösser der Harzregion“ erschienen – der 5. Band ist nun der letzte. Insgesamt habe ich die Geschichte von 239 Burgen und Schlössern auf über 850 Buchseiten vorgestellt.
Hunderte Grafiken, Zeichnungen, Stiche und Grundrisse illustrieren die Bücher und geben eine Vorstellung vom einstigen Aussehen dieser alten Wehrbauten, von denen heute oftmals nur noch Ruinen, Burgplätze oder Wallanlagen erhalten sind.
Viele Menschen haben mich bei diesem Projekt unterstützt. Alle hier zu nennen würde diesen Rahmen sprengen. Dennoch möchte ich einigen Unterstützern hiermit meinen Dank aussprechen: Ohne die vielen wun-dervollen Rekonstruktions-Zeichnungen von Wolfgang Braun hätten diese Bücher viel von ihrem Charme eingebüßt. Dr. Detlef Schünemann hat als ausgewiesener Burgenkenner wesentlich dazu beigetragen, dass meine Texte ergänzt und abgerundet wurden. Auf Grund des Einsatzes von Detlef und Marianne Schünemann konnten eine ganze Reihe Burgruinen und Wallanlagen erstmals vermessen und, unter Überprüfung älterer Beschreibungen, hier vorgestellt werden.
Durch die dankenswerte Unterstützung der Genannten sowie vieler Ungenannter ist ein Werk entstanden, das hoffentlich Burgenfreunden, Geschichtsinteressierten aber auch kulturhistorisch interessierten Wanderern noch lange Freude bereiten wird.

Gebundene Ausgabe: 26,99 €
176 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
12 Stiche, 34 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Gebundene Ausgabe: 26,99 €
176 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
12 Stiche, 34 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Taschenbuch: 14,99 €
140 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 31 Zeichnungen, Grafiken und Fotos
Taschenbuch: 14,99 €
140 Seiten, 1 Übersichtskarte, 18 Rekonstruktions- und 36 Grundrisszeichnungen,
11 Stiche, 31 Zeichnungen, Grafiken und Fotos