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Die Harliburg

Einst, im 13. Jahrhundert, hatte die Burg Harlingeberg eine große Bedeutung in einer geschichtsträchtigen Region.

Es war im Jahr 1197, als der staufische Kaiser Heinrich VI. plötzlich verstarb. Sein Sohn Friedrich war zwar bereits im Jahr 1196 zum Thronfolger gewählt worden, nun aber gerade erst drei Jahre alt und somit der Vormundschaft des Papstes unterstellt. Die staufischen Parteigänger wählten daher Heinrichs jüngeren Bruder, Philipp von Schwaben, im Jahr 1198 zum König. Die Staufergegner wollten diese Wahl aber nicht akzeptieren und wählten den Welfen Otto im selben Jahr zum König. Otto IV. war der jüngste Sohn von Heinrich dem Löwen, dem es trotz aller Ambitionen versagt geblieben war, König zu werden. Was folgte, war ein jahrelanger deutscher Thronstreit.

Goslar war im 12. und 13. Jahrhundert ein Reichszentrum, bedeutend als Königspfalz, als Handelsstadt und als Bergbauzentrum. Und es war fest in staufischer Hand. Als der Streit mehr und mehr eskalierte, obwohl Otto IV. vom Papst im Jahr 1201 als König anerkannt wurde, wollte Otto vor seiner Haustür ein Zeichen setzen. Im Jahr 1203 begann er am östlichen Ausläufer des Harliberges, nordwestlich des Zusammenflusses von Oker und Radau, eine Burg besonderen Ausmaßes zu bauen, eine Reichs- und Königsburg. Eile schien offensichtlich geboten, denn die Rechte der Land- und Waldbesitzer wurden missachtet, damit die Burg bereits im Jahr 1203 fertig wurde.

Die neue Burg, deren Komplex zirka 170 x 300 Meter gemessen haben muss, kontrollierte die nördlichen Handelswege nach Goslar, sie konnte die Wege sogar abschneiden und die Stadt damit in arge Bedrängnis bringen. Im Jahr 1204 kam Philipp von Schwaben Goslar zu Hilfe, konnte aber der Harliburg nicht habhaft werden. Im Jahr 1206 eroberte und plünderte der Truchsess von Otto, Gunzelin von Wolfenbüttel, Goslar.
 

Es wird angenommen, dass diese Aktion von der Harliburg aus vorgenommen wurde. Der Streit der beiden Gegenkönige nahm im Jahr 1208, durch die Ermordung von König Philipp, ein jähes Ende. Otto IV. wurde nun als König anerkannt und erneut gewählt, die Harliburg war offizielle Reichsburg. Im Jahr 1209 wurde Otto IV. vom Papst zum Kaiser gekrönt.

Kaiser Otto liebte anscheinend diese Burg sehr, denn in seinen letzten Lebensjahren hielt er sich häufig in ihr auf. Nach seinem Tod, im Jahr 1218, regelt sein Testament auch die Entschädigung der zuvor benachteiligten Wald- und Bodenbesitzer, vornehmlich die des Klosters Wöltingerode. Ottos Bruder Heinrich nahm die Erbschaft an und leistete die Abfindung. Die Harliburg war somit ab 1220 nicht mehr Reichsburg sondern welfisches Eigentum. Aber die strategisch bedeutende Burg blieb weiter Zankapfel. Im Jahr 1279 erbte Herzog Heinrich, der „Wunderliche“, von seinem Vater Herzog Albrecht dem Großen, die Harliburg. Der war fehdelustig, er blockierte von der Burg aus die Kreuzung der Heer- und Handelsstraßen Lübeck – Braunschweig – Harz – Ellrich mit der von Goslar nach Osterwieck.

König Rudolf von Habsburg war der Fehden in seinem nördlichen Reichsteil leid und zog im Jahr 1290 mit einem Großaufgebot an Streitkräften gegen die Harliburg. Alle benachbarten Edelleute, einschließlich Heinrichs Brüder, sowie die Städte Goslar, Magdeburg und Braunschweig, leisteten ihren Beitrag. Dazu wurde die Harliburg mit einer Zernierungslinie umzogen, die von 5 Schanzen gesichert war, wie urkundlich in der Goslarer Stiftschronik festgehalten wurde. Nach viermonatiger Belagerung war die Entscheidung gefallen, Herzog Heinrich musste kapitulieren und die Burg übergeben. Es fand darauf eine Gerichtsverhandlung, unter Vorsitz des Hildesheimer Bischofs Siegfried, statt. Das Urteil lautete „Abbruch der Harliburg“. 88 Jahre nach Fertig-stellung wurde das Urteil vollstreckt. Nie wieder ist die Burg aufgebaut wurden.

Heute, gut 700 Jahre später, ist das Burggelände von Wald bewachsen. Baulichkeiten gibt es nicht mehr. Nur Ringwälle, Burggräben und Schanzen geben Zeugnis von dieser einstmals gefürchteten Burg und ihren Ausmaßen, die Goslar fast ein Jahrhundert in Angst und Schrecken versetzte.
Heinrich Rosla, ein Mönch aus Walkenried, verfasste Ende des 13. Jahrhundert das lateinische Epos „Herlingsberga“, das die Schleifung der Burg im Besonderen und den Harz im Allgemeinen beschrieb.

Weitere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Harliburg
und Erlebnispfade im Harly

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Copyright der Fotos und der Texte Bernd Sternal 2009

 
Burgen und Schlösser in der Harzregion: Band 1
Bernd Sternal (Autor), Lisa Berg (Autor), Wolfgang Braun (Autor)
Burgen und Schlösser der Harzregion

In den einschlägigen Touristenführern und Bildbänden über den Harz, finden wir immer die selben Burgen und Schlösser, die als Wahrzeichen und Ausflugsattraktion vorgestellt werden. Aber der Harz hat sehr viel mehr, dieser faszinierenden, mittelalterlichen Altertümer, die in keinem Reiseführer vorkommen. Es sind die zahlreichen Ruinen der Harzer Burgen und Schlösser, von deren Aussehen wir kaum eine Vorstellung haben. Das Autorenteam hat lange gearbeitet und nun liegt das Resultat als Buch vor. Es vermittelt ihnen in einzigartiger Weise, wie diese legendären, von Mystik umwehten Relikte einer längst vergangenen Zeit, einmal ausgesehen haben könnten. Mittels detaillierter Rekonstruktions- und Grundrisszeichnungen sowie historischer Zeichnungen und Stiche und umfassenden geschichtlichen Fakten, können sie sich ein Bild von der Harzregion im Mittelalter machen. Wir wünschen ihnen viel Freude dabei und möchten sie schon neugierig machen auf den II. Band der bald folgen wird.

Gebundene Ausgabe: 26,99 €
192 Seiten, Übersichtskarte, 57 Grundriss- und 38 Rekonstruktionszeichnungen,
19 Abbildungen, 11 Fotos
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192 Seiten, Übersichtskarte, 57 Grundriss- und 38 Rekonstruktionszeichnungen,
19 Abbildungen, 11 Fotos
Taschenbuch: 13,99 €
140 Seiten, Übersichtskarte, 54 Grundriss- und 38 Rekonstruktionszeichnungen,
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